Im März beginnt wieder die Zeit der Frühblüher. Neben Krokus und Blausternchen tauchen auch unbekanntere Pflanzen auf. Einer
meiner Lieblinge ist das Leberblümchen (Hepatica nobilis).
Der Name stammt von der auffälligen, dreilappigen Form der Blätter, woran das Leberblümchen leicht zu erkennen ist. Aber
auch seine blaulila Farbe fällt schon von weitem auf.
Das Leberblümchen ist eine heimische Pflanze, die hier oben ab Ende Februar blüht – in diesem Jahr allerdings schon seit
Anfang Februar. Durch ihre frühe Blütezeit ist sie eine wichtige Pflanze für die ersten Insekten, vor allem Hummeln, die schon sehr früh im Jahr durch die Gegend brummen.
Zu finden ist es hauptsächlich in Buchenwäldern, die einen lehmigen oder sogar kalkigen Untergrund haben, aber auch unter
dichten Hecken über feuchtem Boden. Im Garten bevorzugt es einen feuchten Platz im Halbschatten. Bei mir teilt es sich seine Ecke mit Bärlauch und Waldmeister, beides Buchenwald-Bewohner, die
basische Böden mögen.
Das Leberblümchen gehört zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae) und ist dadurch mit Buschwindröschen und
Scharbockskraut verwandt. Ebenso ist es durch den Gehalt an Protoanemonin leicht giftig. Der Pflanzensaft kann leichte Hautreizungen hervorrufen. Getrocknet wandelt sich das Protoanemonin zum
weniger giftigen Anemonin um. Trotzdem sollte man auch die getrocknete Pflanze nicht verwenden.
Früher wurde das Leberblümchen bei Leberbeschwerden genutzt, wird aber heute kaum noch genutzt. Damals ging man davon
aus, dass bestimmte Zeichen der Pflanze („Signaturen“) auf ihre Heilwirkung hindeuten; beim Leberblümchen die Blätter, die Leberform haben sollen, sowie die Blütenfarbe Violett, die auf Jupiter
hindeutet, dem auch die Leber zugeordnet wird.
Leider ist das Leberblümchen in einigen Landesteilen sehr selten geworden und ist daher besonders geschützt. Es darf nicht
gepflückt, gesammelt oder ausgegraben werden.
Alles in allem eine spannende und schöne Wildpflanze für den Garten :-)