Zum Winter im Garten gehört auch der Schnee. Die einen freut's, die anderen weniger. Mir persönlich ist Schnee ganz recht, vor allem, wenn strenger Frost droht.
Schnee schützt die Pflanzen.
Aktuell kann man gut beobachten, wie manche Pflanzen mit der Kälte umgehen. Zum Beispiel der Rhododendron: Er rollt in kalten Nächten seine Blätter stark ein
(Foto unten links). Dadurch verhindert er Wasserverlust. Denn die Immergrünen geben auch im Winter Wasser über ihre Blätter ab. Ist der Boden gefroren, wird der Wassernachschub von unten
geringer oder hört ganz auf. Dem versucht die Pflanze entgegen zu wirken, indem sie die Blätter aufrollt. Die Spaltöffnungen liegen auf der Blattunterseite. Durch das Aufrollen bildet sich ein
windgeschützter Raum im Inneren der Rolle und es wird weniger Wasser nach außen abgegeben. Außerdem wird durch das Aufrollen die Oberfläche geringer, ein Schutz vor Erfrierungen. Sobald es
wärmer wird, entrollen sich die Blätter wieder, zumindest teilweise, je nach Temperatur (Foto unten rechts). Wer seinen Immergrünen einen Gefallen tun will, der wässert sie (vor allem
Kübelpflanzen), sobald der Boden wieder offen ist.
Das gleiche Prinzip des Oberfläche-Verkleinerns nutzen übrigens Nadelbäume. Ihre Blätter haben von vorne herein eine rundliche Form mit deutlich geringerer
Oberfläche als die Blätter eines Laubbaumes, eine Anpassung an das Leben in kalten (und trockenen) Klimaten. Unsere Laubbäume haben sich anders angepasst. Sie werfen ihre Blätter einfach ab
und bekommen neue, wenn der Frühling kommt. Aber es gibt natürlich auch viele Pflanzen, die von Natur aus mit dem Frost nicht viel zu tun haben, zum Beispiel Pflanzen aus dem Mittelmeerraum oder
aus den Tropen. Empfindliche Pflanzen wie meine Alraune, die höchstens Minustemperaturen von -1 bis -2 Grad schafft, wandern daher jeden Abend in den kalten, aber frostfreien Keller. Bei
Dauerfrost bleibt sie auch schon mal ein paar Tage unten. Die ganz empfindlichen Subtropischen und Tropenpflanzen wie meine Engelstrompete überwintern ganz im Haus.
Soviel zum Winter. Denn trotz der kalten Temperaturen kündigt sich draußen schon der Frühling an. Winterlinge und Schneeglöckchen strecken ihre Köpfchen aus dem
Boden/Schnee. Die Hasel blüht schon an manchen Stellen. Und dann sind da noch die Vögel: Hier im Garten wird jetzt fleißig gebalzt. Die Blaumeisen besichtigen die Brutkästen, der Amselhahn
vertrimmt jeden, der sich ihm nähert, die Rotkehlchen tauchen im Doppelpack auf und der Specht fängt an zu hämmern. Dazu hat die Sonne schon ordentlich Kraft, so dass es im Sonnenschein
stellenweise taut.
Sobald es jetzt frostfrei wird, dürfen wir uns zumindest schon mal auf den Vorfrühling freuen, auch wenn es vielleicht noch den einen oder anderen Kälterückschlag
geben wird.
Hier sieht man nochmal die Veränderung an den Blättern am "Jelängerjelieber": Links am Morgen und rechts am Nachmittag.