Wilder Garten: Die Haselwurz

Die Gewöhnliche Haselwurz (Asarum europaeum) ist eine heimische Pflanze, die man auch nicht täglich im Garten sieht bzw. oft auch mal übersieht. Sie ist eher unauffällig, wächst flach am Boden (nur bis zu 10 cm hoch) und auch ihre großen braunen, kugeligen und scharf riechenden Blüten mit den charakteristischen drei Zipfeln fallen kaum auf, da sie oft unter den immergrünen, nierenförmigen Blättern versteckt sind. Wie einige andere frühblühende Pflanzenarten auch, hat die Haselwurz ein Rhizom (eine unterirdische, kriechende Sprossachse). Man sieht von ihr also nur die Blätter und die Blüten. Ihre Blütezeit reicht von März bis in den Mai. Sie mag ein schattiges Plätzchen mit feuchtem und gerne auch etwas kalkhaltigem Boden. Daher kommt sie im Norden kaum vor, im Mittelgebirgsraum hingegen schon häufiger, besonders in Wäldern (gerne Auwälder oder Schluchtwälder)  oder unter (Hasel)hecken und Gebüschen. Obwohl sie sich ganz schön breit machen kann, wenn ihr die Örtlichkeit zusagt, fällt sie auch hier oft kaum auf. 

 

Wie die einzige andere heimische Pflanzenart der Familie der Osterluzeigewächse (Aristolochiaceae), die Gewöhnliche Osterluzei (Aristolochia clematitis), ist auch die Haselwurz in allen Teilen giftig. Ihr anderer, ebenfalls häufig verwendeter Name „Brechwurz“ verdeutlicht das. Neben der „reinigenden“ Nutzung als Brechmittel wurde sie unter anderem auch bei Asthma und als Schleimlöser bei Husten verwendet, allerdings oft mit gravierenden Nebenwirkungen bei falscher Dosierung. Eine weitere Nutzung war im Schnupftabak (na Prost! Schönen Gruß von den Schleimhäuten ;-). Heute wird sie wegen ihrer Giftigkeit nur noch in der Homöopathie angewandt. Aus magischer Sicht gehört die Haselwurz durch ihre immergrünen Blätter und ihre Giftigkeit zu den Saturnpflanzen. Sie wurde bei den Germanen als Schutzräucherung verwendet, die Griechen und die Kelten nutzten sie als Heilpflanze.

 

Im Garten ist die Haselwurz eine gute Insektenpflanze, auch weil sie zu den früh blühenden Pflanzen gehört. Sie ist außerdem ein wüchsiger, immergrüner Bodendecker für schattigere Bereiche im Garten, mehrjährig und absolut winterhart. Eine prima Pflanze für den Wildgarten also. Das finden leider auch die Schnecken, obwohl ich bisher noch keinen Totalschaden an der Pflanze hatte. Aber immerhin ist die Haselwurz dackelfest: Mein Hund, seines Zeichens Rauhaardackel, nutzt die Pflanze gerne mal als Hundeklo, nebst ausgiebigem Scharren nach dem Toilettengang. Dieses Jahr dachte ich schon, dass er sie endgültig in die Knie gezwungen hätte, aber nein, sie wuchert wieder. Eine der echten Harten im Garten.

Wichtig! Bitte beachten!

 

Ich bin weder Ärztin noch Heilpraktikerin noch Apothekerin. Die in einigen Artikeln beschriebenen Wirkungen von Pflanzen haben lediglich informativen Charakter und beruhen auf dem Wissen aus meiner akademischen Ausbildung als Botanikerin sowie auf eigenen Erfahrungen. Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Es wird ebenso keine Haftung für eventuelle Schäden durch die unsachgemäße Verwendung von Pflanzen und deren Zubereitungen übernommen.

 

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